Unterrichtsentwurf
„Wissen Sie, [...] wie hungrig man war, das ist nicht wichtig.“
- Online-Anwendung „Lernen mit Interviews“
- Geschichte
- Deutsch
- 9.
- 10.
- …
- Sekundarschule
- Gesamtschule
- …
- Doppelstunde
Der Einsatz von Zeitzeugeninterviews im Schulunterricht wird in Wissenschaft und Bildung seit vielen Jahren praktiziert und seit einiger Zeit auch zunehmend beforscht. Meist wird ein überwiegend positives Fazit gezogen, da die Jugendlichen sich gerne mit persönlichen Erinnerungen beschäftigen und sehr aufmerksam zuhören, wenn ein Zeitzeuge in die Schule eingeladen oder – wie in den letzten Jahren verstärkt – mit videografierten Quellen gearbeitet wird. Allerdings kann in den Reaktionen, v.a. der jüngeren Schülerinnen und Schüler, auch beobachtet werden, dass eine Art Kurzschluss zwischen Geschichte, Erinnerung und Erzählung stattfindet: Der Zeitzeuge „war dabei“ und kann daher „aus erster Hand“ berichten, „wie es wirklich gewesen ist“. Ziel der geplanten Unterrichteinheit ist daher, den Jugendlichen einen quellenkritischen Zugang zu lebensgeschichtlichen Oral-History-Interviews zu ermöglichen.
Die Jugendlichen nähern sich dem Thema über verschriftlichte Statements aus den Interviewfilmen von vier Überlebenden des Nationalsozialismus und der NS-Zwangsarbeit. Sie erarbeiten daraus verschiedene Faktoren, die die lebensgeschichtlichen Erzählungen prägen: Die Motivation und die Zielsetzung der Erzählenden, ihre Botschaften, die Grenzen der Vermittelbarkeit der Erfahrungen, sowie die Rolle der Zuhörer/ Interviewer.
Kommentare
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